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Roland "Jimmy" Wafler löst wieder eine Lizenz! (10. März 2011)

Seitdem Roland Wafler seine aktive Profikarriere mit Saisonende 2006 an den Nagel gehängt hat, ist einiges passiert. Raimund Stanger führte folgendes Interview mit dem ehemaligen Wahl- Auracher, über die Zeit nach seiner aktiven Karriere, wie er so rasch er den Job des Bahn- Nationaltrainers bekam, und seine persönliche Motivation wieder Radrennen zu fahren.

Raimund Stanger (RS): Seitdem du von Kitzbühel weg gezogen bist, sind fast 9 Jahre vergangen. Viele,  speziell von uns jüngeren Lesern, kennen dich kaum noch, kannst du in aller Kürze verraten was seither passiert ist?

Jimmy Wafler (JW): Als ich 2002 von Aurach meinen Wohnsitz wieder nach Wien verlegte, fuhr ich noch 2 Saisonen beim Elk Radteam. Danach gründete ich meine eigene Mannschaft, das Swiag- Teka Team bei dem ich dann bis inklusive 2006 selbst noch Rennen fuhr.
2007, als ich meine aktive Radsportkarriere beendete, widmete ich mich dann ausschließlich der Teamleitung. Das Swiag Team erreichte in dieser Saison einige internationale Spitzenergebnisse, und rangierte auch national auf Platz 3. Doch leider ist es mir trotzdem nicht gelungen, genügend Sponsoren zu finden, um den Fortbestand des Teams zu gewährleisten. So musste das Team am Ende der Saison zusperren.

RS: Was hattest du nach dem Team-Aus für berufliche Perspektiven?

JW: Damals stand ich vor der großen Entscheidung, mich weiter im Radsport zu engagieren, oder meinem erlernten Beruf (bautechnischer Zeichner) nachzugehen. Nach 18 Jahren im Radsport, konnte ich mir ein abruptes Ende im Sport kaum vorstellen, deshalb forcierte ich meine Trainerausbildung, und fing beim Radleistungsmodell in Wien als Trainer und Sportlicher Leiter an mit dem Rad-Nachwuchs zu arbeiten.

RS: Wenn man vom Teammanager eines Profiteams zum Nachwuchstrainer wechselt, ist dies nicht unbedingt ein Karriereaufstieg. Hattest du damit kein Motivationsproblem?

JW: Nein keineswegs, denn man kann die beiden Tätigkeiten überhaupt nicht miteinander vergleichen. Es machte sogar riesen Spaß, meine Erfahrung und mein Wissen den Jungen Fahrern weiterzugeben. Die 10-17 jährigen Burschen und Mädchen waren auch so dankbar für die Tipps, dass diese Zeit für mich sogar zu einer der schönsten im Radsport zählte.

RS: Trotzdem warst du nur ein Jahr beim Radleistungsmodell Wien tätig.

JW: Ja, denn ab Dezember 2008 wurde in Österreich der Posten des Bahn-Nationaltrainers frei, und der Radsportverband ist an mich herangetreten, ob ich diesen Job nicht übernehmen wolle. Da auch meine sportlichen Wurzeln von der Bahn her stammen, war dies war natürlich eine große Ehre und eine riesige Herausforderung.

RS: Jetzt hast du gut 2 Jahre das Amt des Bahn Nationaltrainers inne. Hast du dir deine Tätigkeit so vorgestellt?

JW: Im Großen und Ganzen kommt mein derzeitiger Job meinen Vorstellungen, die ich vor Amtsantritt gehabt habe ziemlich nahe. Ich bin, speziell im Winter bei den Weltcuprennen, oft unterwegs. Das Gute daran ist, ich komme in der ganzen Welt herum uns sehe und erlebe dabei sehr viel, aber natürlich hat das auch seine Schattenseiten, dann dadurch bin von meiner Familie oft getrennt. Das Arbeiten mit den Athleten, ist sicher das Schönste, wenn auch nicht immer ganz unkompliziert, aber das macht den Job auch so interessant. Einzig, dass bei dieser Trainertätigkeit auch so viel Büroarbeit anfällt, hätte ich vorab nicht gedacht.

RS: Klingt wirklich interessant, bleibt dir dabei auch noch Zeit selbst zu trainieren?

JW: Nein eigentlich nicht, du triffst genau meinen wunden Punkt. Denn seitdem ich 2006 mit dem Rennfahren aufgehört habe, komme ich von Jahr zu Jahr immer weniger dazu, selbst Trainingsausfahrten zu machen. Das geht mir sehr ab, vor allem weil ich normaler Weise neugestaltete Trainingseinheiten immer zuerst am eigenen Leib ausprobiere. Es geht mir dabei selbst zu spüren, wie sich welcher Teil der Trainings anfühlt, und um bei den ganz harten Intervallen mich in die Athleten hinein fühlen zu können, und sie dann auch besser motivieren zu können. Doch mittlerweile fehlt mir dazu manchmal bereits die nötige Grundlage, und ich schaffe es bei den härteren Intervallen gar nicht mehr mich so aus zu belasten, weil ich davor schon blau gehe. Das ist auch der Grund, warum ich mir heuer erstmals wieder Lizenz genommen habe, wohlgemerkt eine Amateur. Ich habe für mich wieder ein Trainingsziel gebraucht, denn ohne Ziel ist, nach einem anstrengenden Arbeitstag, oft meine Motivation zu klein, um dann selbst noch trainieren zu gehen.

RS: Kommt mir irgendwie bekannt vor. Welche Rennen und was für ein Ziel hast du dir gesetzt, und mit welchem Trainingsaufwand möchtest du das erreichen.

JW: Ich habe vor an einigen kleineren Rennen im Amateurbereich, vor allem Kriterien, teilzunehmen, das sollte mir am besten liegen. Dafür brauche ich nicht so lange Distanzen zu trainieren, denn ich möchte ja auch noch Zeit für meine Familie haben.  Ich versuche als Wochentrainingspensum in der jetzigen Vorbereitung 5-7Stunden zu trainieren, wenn es dann draußen wärmer und länger hell ist, sollten es manchmal auch 10 Stunden in der Woche werden. Toll wäre natürlich wenn es mir gelingt in der Amateurszene konkurrenzfähig zu werden.

RS: Da heißt, du willst auch wieder Rennen gewinnen?

JW: Mal sehen, wo ich bei den ersten Rennen stehe, aber wenn alles optimal verläuft, sollte es zumindest auch mal fürs Podium reichen.

RS: Dann wünsche ich dir für dein Vorhaben alles Gute, und dass wir auf unserer Team-Homepage von möglichst vielen tollen Ergebnissen berichten können.

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